Tageslosung
Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.
Prediger 9,10
Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
Römer 12,11
„Ja lieber Gott“, so möchte man manchmal sagen, „ich würde ja gerne was tun Und am besten sofort. Was getan ist, ist getan und erledigt. Aber im Augenblick geht doch nichts.“ Oder auch: „Ich würde, wenn ich wüsste, wie es wäre, wenn ich´s täte.“ Nein, wir sind fast zur Untätigkeit verdammt, und was für viele anfangs noch angenehme freie Zeit gewesen sein mag, macht ihnen inzwischen immer mehr Sorgen und Gedanken.
Aber es gibt eben so Jahre, die sich einem ins Gedächtnis einbrennen. 34 Jahre ist das nun her, 1986 war das. Da haben wir am 1. Mai unsere traditionelle Maiwanderung gemacht. Mit allen Freundinnen und Freunden von außerhalb, natürlich mit einer ganzen Reihe von Kindern dabei und mit dem Abschluss bei uns im Pfarrgarten bei Maibock und Gegrilltem. Herrlich, so den ganzen Tag mit lieben Leuten an der frischen Luft sein zu können.
Ein paar Tage später die Hiobsbotschaft: In Tschernobyl ist, am 26. April schon, ein Atomkraftwerk „in die Luft gegangen“. Die Folge waren nicht nur verseuchte Luft und verseuchter Boden, so dass Gemüse vernichtet werden musste. Die Folge war auch, dass man Kinder nicht mehr zum Spielen nach draußen lassen sollte. Das erklär denen mal einer. Die Risiko-Personen unter uns werden sich noch gut daran erinnern.
Und als ein paar Tage später unser älterer Sohn mit einer kahlen Stelle am Kopf aus der Schule nach Hause kam, da wurde uns noch mal ganz anders. Die fehlenden Haare stellten sich dann, in diesem Fall glücklicherweise, als Folge einer Auseinandersetzung unter Jungen heraus. Aber mit den Folgen des Reaktorunglücks hatten wir lange zu tun, vielleicht sogar noch heute, ohne dass wir es ahnen.
Danach sind wir wieder regelmäßig in den Mai gewandert, bei allen Beteiligten ist das inzwischen ein fester Termin, den sie nicht missen möchten, auf den sie sich freuen wie wir uns auch auf die Gäste freuen. Aber, Sie wissen es schon, in diesem Jahr fällt alles aus. Schon vor Wochen habe ich den Termin absagen müssen.
Wir werden das nachholen, ganz sicher. Nur wann das sein kann oder wird, da gebe ich doch lieber keine Prognose ab. Prognosen sind sowieso nicht meine Stärke. Jeden Samstag liege ich mit meinen Lottozahlen daneben.
Bei allem aber sind wir sehr froh, dass wir in diesem Jahr doch noch eine Reise machen konnten, eine Wunschreise, aus der dann eine Traumreise geworden ist, von der wir noch lange zehren. Und wo uns dann eben die Bilder aus Costa Rica zeigen, wie schön die Natur sein kann. So wie bei uns hoffentlich auch bald wieder draußen und mit Freunden zu erleben.