Tageslosung
Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.
Psalm 14,2
Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Römer 12,2
Auch die Kirche wird nicht ohne Schrammen oder sogar Schäden aus der Corona-Krise herauskommen. Die Diskussion hierüber läuft gerade an. So hat es ein Interview mit der früheren Pfarrerin Christine Lieberknecht gegeben, die ja auch einige Jahre Ministerpräsidentin in Thüringen war. Sie hat darin den Kirchen Versagen in der Corona-Krise vorgeworfen. Die Kirche habe in dieser Zeit hunderttausende Menschen alleingelassen, so eben auch Kranke, Einsame, Alte, Sterbende. Die Kirche melde sich zwar bei gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen immer zu Wort, aber in der Corona-Krise wäre dazu nur Schweigen gewesen.
Und Der Patriot bringt in seiner heutigen Ausgabe ein Interview mit dem Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der unter der Überschrift „Die Kirche hat eine Chance verpasst“ zur kommenden Finanzsituation der Kirche Stellung nimmt. Im gleichen Interview kritisiert er aber auch, als evangelischer Christ, wie er sagt, dass Kirche und Seelsorger ihre Präsenz bei den Menschen schon lange vernachlässigt hätten. Und „wo wäre das wichtiger als in einer solchen Krise?“
Die Antworten von kirchlicher Seite klingen da etwas müde in meinen Ohren. Es werden vor allem die Einschränkungen auch des kirchlichen Lebens verteidigt, die zur Eindämmung der Krankheit beitragen sollten.
Schade, auch wenn ich es bereits gestern geschrieben habe, dass der „Ansteckungsgottesdienst“ in einer Frankfurter Baptistengemeinde in dieser Diskussion so was von kontraproduktiv ist.
Aber Hoffnung und Zuversicht und Vertrauen auf einen Gott, der größer ist als alle Wechselfälle dieses Lebens, das ist noch etwas anderes und mehr, als das was man in den letzten Wochen zumeist aus kirchlichem Munde gehört und erfahren hat. Wobei ich die Fernsehgottesdienste davon ausnehmen möchte. Die leisten gerade jetzt tolle Arbeit.
Die Größe und Herrlichkeit Gottes, für mich in der heutigen Tageslosung angesprochen, sie weisen hin auf die Weite und auch den Blick über den Tellerrand hinaus, die wir wohl brauchen. Um zu wissen, dass es mit dem Zustand und den Tatsachen dieser Welt noch lange nicht abgetan ist. Und dass Gott zwar nicht alle unsere Wünsche erfüllt, aber alle seine Verheißungen, so Dietrich Bonhoeffer. Die Worte aus dem Taufbefehl gelten nach wie vor: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Und Corona ist nicht das Ende der Welt.
Die Größe und die Herrlichkeit Gottes, manchmal reicht schon ein Blick in die Natur, um dem auf die Spur zu kommen.