Tageslosung
HERR, frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden und aufmerken.
Psalm 5,4
Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen.
Epheser 6,18
Manche Tageslosungen so wie heute sprechen für sich, da muss man nichts hinzufügen. Mehr wäre vielleicht sogar weniger, auch wenn dieser weise Rat noch nicht bei allen in der Kirche angekommen ist.
Nur der Frage, wer denn die Heiligen sind, die da angesprochen sind, könnte man allenfalls nachgehen.
Damals, so scheint es, waren es die Christinnen und Christen in der vordersten Reihe, für die man sich besonders im Gebet einsetzen sollte.
Im Laufe der Kirchengeschichte sind es dann Menschen mit besonderen Leistungen, Verdiensten oder auch Martyrien geworden. Und diese Heiligen bekamen noch einen besonderen – himmlischen? – Rang zugesprochen, da man sie um Hilfe anrufen konnte, oder weil man sie als Fürsprecher vor Gott ansah. Dazu kamen dann auch noch Reliquien, die letztlich in Geschäftemacherei ausarteten. Die Reformation hat da eine ihrer Wurzeln, die Heiligen wurden „abgeräumt“. In der katholischen Kirche ist es bei dieser Art von Heiligenverehrung geblieben, wenn ich es richtig sehe.
Für heute hätte ich zwei Deutungen oder Beschreibungen für die Heiligen im Angebot. Zum einen die Menschen mit besonderem Einsatz und Charisma so wie in der Urkirche, zum anderen all die, die zu Gott gehören und unter anderem durch die Taufe geheiligt sind. Also wir alle, die Gemeinschaft der Heiligen, so wie wir es im Glaubensbekenntnis sagen.
Und damit das kein so ganz dröger theologischer Exkurs bleibt, überschrieben mit „Nie gefragt und trotzdem immer wieder gesendet“, doch noch ein paar Beobachtungen und Bilder von gestern.
Am Freitag hatten sich da auf den Bänken im Kurpark vor der Bühne ein paar Frauen niedergelassen. An der Crepe-Bude auf der Promenade hatten sie sich mit Kaffee versorgt und Crepe, und sie saßen dann in gebührendem und mehr als dem erforderlichen Abstand auf diesen Bänken und genossen es, sich mal wieder zu sehen und sich endlich mal wieder mit anderen unterhalten zu können.
Gestern war dies Areal mit rot-weißem Band abgesperrt. Ich gebe das mal kommentarlos weiter.
Auch wenn mich die Meinung der „Säulenheiligen im Kurpark dazu schon interessiert hätte.
Dem großen Fisch im Teich vor der Kurhalle war das aber alles egal. Es hat ihn nicht mal gestört, dass er mit Hundefutter gespeist wurde. Im Gegenteil.