Tageslosung
Der Gerechte erkennt die Sache der Armen.
Sprüche 29,7
Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.
Hebräer 6,10
Nach Golde drängt,
Am Golde hängt
Doch alles. Ach wir Armen!
Bei alles Hochschätzung Goethes, diese Art von Armut ist in der Tageslosung wohl nicht gemeint. Es sei denn, man nimmt diese Zeit zum Anlass, darüber einmal nachzudenken, was wirklich wichtig ist für uns, und was unser Leben arm macht oder bereichert, je nachdem.
Diejenigen, die sich heute – von Reichsbürgern über Impfgegner bis hin zu veganen Köchen – als die Gerechten fühlen und das laut rausposaunen, sind wohl auch nicht gemeint. Denn wenn ich es recht sehe, stehen bei ihnen sie selbst und ihre eigenen Interessen im Vordergrund.
Die Tageslosung erinnert mich darum auch am ehesten an die Liste der Gerechten unter den Völkern. Und das sind Personen, die für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt wurden. Einer von ihnen, mit der Bekannteste, war oder ist Oskar Schindler. Janusz Korczak gehört auch dazu, nachdem in Gütersloh die Gesamtschule benannt ist.
Zugegeben, es ist alles ein bisschen von den Armen unserer Zeit entfernt. Da sind nicht nur die, die wirklich um ihre Existenz bangen müssen. Da ist auch die seelische Armut, die nicht nur Kinder auf längere Zeit nicht loslassen wird. Und das geht neben zu vielen anderen bis zu denen, die in Einsamkeit verkümmern. Aber auch das ist eben Armut, die Christinnen und Christen nicht übersehen dürfen, wenn die Gerechtigkeit Gottes zum Tragen kommen soll. Wir sollten tun, was wir können.
Erst dachte ich, der heutige Tag als Gedenktag könne mir da noch ein wenig weiterhelfen, aber da bin ich nicht weitergekommen. Zwar wusste ich noch nicht, dass der 20. Mai auch Deutscher Venentag, der Tag des Messens und der Weltbienentag ist. Aber nur mit dem letzten kann ich was anfangen. Denn auch das Sterben von Bienen und anderen Insekten, „ach, die Armen“, hat etwas mit ungerechtem oder falschem Umgang mit unserer Welt zu tun. Um so mehr habe ich mich über den Besuch bei uns im Garten gefreut. Siehe Bild.