Tageslosung
Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HERR, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln.
Psalm 89,16
Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5,8-9
Lasst uns hoffen, dass es zum ersteren wieder kommt, zumal man ja sehen muss, dass es mit dem Wandeln als Kinder des Lichtes und auch mit Gerechtigkeit und Wahrheit nicht immer so ganz gut bestellt ist.
Und damit meine ich nicht Klopapier. Seit ich heute Morgen gehört habe, dass einer Intensivkrankenschwester – das sind die, die ein Recht auf Betreuung ihrer Kinder haben, bei denen sich fast in Dauerschleife derzeit alle Medien bedanken und die in manchen Stadtteilen mit Beifall bedacht werden, und das zu Recht, wie ich finde – dass dieser Schwester ein KiTa-Platz für ihr Kind verwehrt wurde mit dem Hinweis auf erhöhte Infektionsgefahr, da hat mein Glaube an das Gute im Menschen doch mal wieder eins in die Fr… bekommen.
Pardon, manchmal braucht es für mich eine kräftige Sprache. Aber wie gehen wir mit Schwächen und Fehlern um?
„Pass doch auf, du Dämlack!“
Wenn Sie dieses Wort nicht kennen, es könnte eine Personalisierung von „dämlich“ sein. Und im Netz findet man die Erklärung: „Dämlack – regional: eine ungeschickte oder dumme, meist männliche Person.“
Jetzt weiß ich auch wieder, warum gerade ich das nicht nur einmal von meiner Mutter auf mich bezogen gehört habe. „Pass doch auf, du Dämlack.“ Und manchmal und gerade in diesen Zeiten wünschte ich mir, das wieder zu hören. Kurz und knapp und kräftig. Da weiß man, was man hat und woran man ist.
Aber nein, heute ich die Rede von „Achtsamkeit“ und von „achtsam sein“. Diese butterweiche Empathie, meist noch mit mitleidigem Gesichtsausdruck und leicht weinerlicher Sprache ausgedrückt, ich kann sie nicht mehr hören. Da fühle ich mich zumal auch noch als älterer Mensch behandelt wie ein zurückgebliebenes Kind. So sagte man das jedenfalls früher.
„Pass doch auf, du Dämlack.“ Und es hätte auch gepasst, haargenau, als ich gestern meine letzten Bamberger Hörnchen aus eigenem Anbau aus dem Keller holte. Für Westfalen: Das sind ganz leckere Kartoffeln aus Franken, die ich im kühlen Keller in einem – natürlich vorher geleerten – Weinkarton gelagert hatte. Leider nur hatte der Karton oben einen Schlitz. Hier ist das Ergebnis.
Die Verarbeitung war etwas mühselig, hätte ich Dämlack doch aufgepasst. Aber ich habe dann Bratkartoffeln draus gemacht, und die schmeckten immer noch hervorragend.