Tageslosung
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
Psalm 71,17
Simeon nahm das Kind Jesus auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Lukas 2,28-30
Sein ganzes Leben lang hatte Simeon auf diesen Moment gewartet, endlich zu erfahren und zu spüren: Gott lässt die Welt nicht im Stich. Er hielt und er hält, was er verspricht.
Ich bin nicht so gut im katholischen Heiligenkalender, aber wenn es schon wieder darum geht, Fristen zu setzen oder zu erfahren, wann das Leben wieder gelockerter oder auch ganz normal weitergehen kann, dann wäre Simeon ein gutes Beispiel. Und mein Favorit bei der Wahl zum Heiligen für Geduld und Beharrlichkeit.
Ich warte ja auch schon – zugegeben, schlechte Überleitung – lange auf eine Antwort auf die Frage, welcher Region wir hier eigentlich angehören. Ostwestfalen oder Paderborner Land sind wir nicht mehr, Sauerland noch nicht. Zum Münsterland gehören wir auch nicht, und jemand aus dem Altkreis Lippstadt stammt ja nicht aus der Soester Börde. Das geht gar nicht.
Dumm ist nur, dass der WDR seinen Regionalsendern im Radio wie im Fernsehen bestimmte Regionen zugeordnet hat. Demnach gehören wir hier zu Siegen. Ganz schön weit weg. Also habe ich mich als alter Bielefelder bei den Regionalnachrichten für OWL entschieden, nicht zuletzt auch wegen Arminia.
Genau aus dieser Region erreicht mich heute morgen per Radio aber ein durch die Krise bedingter Hilferuf: Die lokalen Brauereien haben Absatzprobleme. Keine Schützen- und andere Feste, kein öffentlicher Ausschank, da droht das bereits gebraute Bier in den Kesseln zu verschalen oder zu verderben. Man wolle jetzt verstärkt auf Flaschenbier umsteigen, um auch dem Druck der großen Konzerne standhalten zu können. Man bemerke nebenbei: Nicht nur Adidas versucht Kapital aus der Krise zu schlagen. Noch mal nebenbei: schlagen oder andere erschlagen?
Ein Hilferuf, und da bin ich ja als heimatverbundener Ostwestfale genauso gefragt wie jemand, dessen Herz auch schon immer für die Kleinen im Lande schlug. Was man so einer Krise nicht alles abgewinnen kann. Um so verlockender ist das Ganze auch noch, wenn das für mich positive Folgen hat, quasi eine Win-Win-Situation ist. Jedenfalls entnehme ich das der Anzeige eines örtlichen Weinhändlers von gestern, die eindeutig meine Gesundheit beim Genuss in den Vordergrund stellt.
Gut, dass Weinhandel und Getränkemärkte noch geöffnet haben. Wobei mir einfällt, dass unsere Kartusche für die Sprudelzubereitung zur Neige geht. Das bietet sich bei uns an, wir haben gutes Wasser. Da bin ich doch froh und vor allem und vor allen anderen Getränken dankbar, dass wir uns in dieser Krise wegen Wasser keine Sorgen machen müssen.
Aber mein nächstes Bier, das lasse ich trotzdem nicht verschalen.